„Wir haben die Illustrationen und Texte für die Werbung jetzt mit KI erstellen lassen, du brauchst also eigentlich nicht mehr weitermachen.“ - Eine Aussage, die wir in unserem Arbeitsalltag mittlerweile nicht selten hören.

Die künstliche Intelligenz (KI) und das maschinelle Lernen hat in den letzten Monaten enorme Fortschritte gemacht und ist durch Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney aus unserer Branche nicht mehr wegzudenken. Die Diskussion über die Auswirkungen von KI auf verschiedene Berufe ist allgegenwärtig.

Die Rolle der KI in der Medienbranche: Ergänzung oder Ersatz?

In diesem Beitrag möchten wir einen Blick darauf werfen, wie KI-Technologien die Arbeit in unserem Berufsfeld beeinflusst. Was hat sich verändert? Ersetzt sie die Berufe in der Medienbranche oder unterstützt sie diese lediglich? Wie sollten wir KI in unseren Berufsalltag integrieren? Schauen wir uns mal diese Aspekte im Detail an.

Was genau hat sich durch künstliche Intelligenz verändert?

Emily ist eine erfahrene Designerin mit einem Abschluss in Grafikdesign und mehr als sieben Jahren Berufserfahrung. Sie hat sowohl in Agenturen als auch in Unternehmen gearbeitet und ihre Fähigkeiten in verschiedenen Designbereichen weiterentwickelt. Emily ist kreativ, detailorientiert und hat ein gutes Gespür für Ästhetik und Trends.

Dann hätten wir noch David. Ein aufstrebender Programmierer mit einem Bachelor-Abschluss in Informatik und einer starken Leidenschaft für Softwareentwicklung. Er hat bereits einige Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Unternehmen gesammelt und ständig an Projekten gearbeitet, um sein technisches Wissen und seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Paula ist die Dritte im Team: Sie hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften und arbeitet seit über sechs Jahren als Texterin in der Agentur. Dabei entwickelt sie Werbetexte für verschiedene Medienkanäle wie Print, Web und Social Media. Paula beherrscht die Sprache wie kein Anderer und hat ein ausgeprägtes Verständnis für Stil und Ton und kann dies gekonnt in ihren Texten einsetzen. Paula weiß, dass Texte in der Werbebranche eine strategische Komponente haben und passt deswegen ihre Texte den Zielgruppen ihrer Kunden an.

Mit dem Aufkommen von künstlicher Intelligenz hat sich der Arbeitsalltag von David, Paula und Emily erheblich verändert. Traditionelle Programmieraufgaben wie das Schreiben von Codes, das Testen von Software und das Beheben von Fehlern kann David nun von intelligenten Algorithmen und automatisierten Tools erarbeiten lassen. Er kommt um Einiges schneller voran und nutzt die gewonnene Zeit für die intensive Kommunikation mit dem Kunden.

Auch Emily kann mittels KI Gestaltungselemente wie Farbpaletten, Typografie oder Bildkomposition generieren lassen und automatisch Gesichter retuschieren oder Filtereffekte anwenden. Auch das Entfernen von Hintergründen oder die Bildoptimierung kann sie nun automatisieren.

Paula erarbeitet gerade ein paar Ideen für neue Texte der Homepage eines Immobilienbüros und hat auch schon die Zielgruppe analysiert und ausgewertet. Sie holt sich dabei Hilfe von ChatGPT, um ein paar sprachliche Herausforderungen zu bewältigen. Von der Übersetzung in verschiedene Sprachen bis hin zur Anpassung des Tons und Stils an bestimmte Zielgruppen bietet ihr die künstliche Intelligenz wertvolle Vorschläge und Empfehlungen.

Zusammenarbeit oder Ersatz?

Die Technologie der künstlichen Intelligenz hat zu einer Automatisierung bestimmter Aufgaben und zur Verbesserung der Effizienz in der Medienbranche beigetragen. Aber warum bleibt die menschliche Komponente trotz der Fortschritte unersetzlich? Erinnern wir uns an David, Paula und Emily:

Emily ist als Designerin sehr kreativ und innovativ. Die Fähigkeit, originelle Ideen zu entwickeln, komplexe Geschichten zu erzählen und einzigartige Perspektiven einzubringen, ist eine ihrer Stärken. KI kann sie bei der Generierung von Inhalten unterstützen, aber die kreative Vision und ihr Feingefühl sind nicht ersetzbar.

Auch Davids Berufsalltag erfordert kreative Denkprozesse und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu analysieren und effektive Lösungen zu entwickeln. Dadurch, dass sich Technologien, Frameworks und Programmiersprachen häufig verändern & erneuern, muss sich David sich kontinuierlich weiterbilden und an Veränderungen anpassen. Er ist in der Lage, neue Konzepte schnell zu erlernen und sich an verschiedene Projekte anzupassen, während künstliche Intelligenzen Zeit benötigen, um auf neue Anforderungen eingestellt zu werden.

Durch Paulas langjährige Berufserfahrung und ihre Leidenschaft für Texte, besitzt sie die einzigartige Fähigkeit, Emotionen mit ihrer Arbeit zu wecken und überzeugende Geschichten zu erzählen. ChatGPT hilft ihr zwar bei der Generierung von Informationen für die Beiträge, beim Texten fehlt der KI oft der menschliche Einfallsreichtum, weswegen Paula immer ihren eigenen Touch mit einbringt.

Die Drei sind Teil einer kleinen Werbeagentur und realisieren ihre Projekte im Team, in welchem jeder seine Aufgabenbereiche hat. Die Zusammenarbeit, das Teilen von Ideen, das Diskutieren von Lösungsansätzen und die Kommunikation mit dem Kunden sind ebenfalls wichtige Aspekte ihrer Arbeit. Der Austausch zwischen Teammitgliedern & Kunden erfordert zwischenmenschliche Fähigkeiten, was eine künstliche Intelligenz nicht bieten kann.

Wie integrieren wir KI am Besten in unseren Berufsalltag?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass künstliche Intelligenz in der Medienbranche als wertvolles Werkzeug zur Effizienzsteigerung bestimmter Aufgaben dient. Sie kann beispielsweise große Datenmengen schnell analysieren, automatisierte Bearbeitungen vornehmen, Informationen beschaffen und potenzielle Fehler beim Programmieren identifizieren. Dennoch bleiben menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, Kontextverständnis und soziale Kompetenzen unersetzlich.

Zudem können sich Menschen schneller an Veränderungen der Umwelt anpassen. Auch bei KI-Technologien gibt es immer eine gewisse Wahrscheinlichkeit von Fehlern oder veralteten Informationen. Da bei den Systemen keine Faktentreue integriert ist, ist es wichtig, dass der User die bereitgestellten Informationen überprüft und gegebenenfalls weiter recherchiert, um sicherzustellen, dass sie wirklich aktuell sind. "Aus Texten und Quellen, werden neue Quellen, die keine Quellen sind", so Frederik Fleig im Y-Kollektiv Interview.

Wie hier dargestellt ist auch in der Bildbearbeitung ist schon sehr viel möglich, aber eben noch nicht alles. Die Technologie ist schon sehr weit vorangeschritten und erspart uns bei einigen Punkten viel Zeit, jedoch müssen wir bei den meisten Dingen doch noch selbst arbeiten.

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen KI und Menschen erfordert einen ausgewogenen Ansatz. Dabei sollten wir Ergebnisse von KI-Systemen überprüfen und bearbeiten aber dennoch unsere eigenen kreative Ideen mit einbringen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.