Eine spannende Frage, die wir gern ehrlich mit Nein beantworten. Nicht jedes Website-Projekt, das wir mit Kunden gestartet haben, ist auch erfolgreich. Manche scheitern bereits während der Erstellung, andere erst nachdem sie bereits eine Weile live sind. Dafür gibt es aber natürlich Gründe und denen wollen wir heute auf den – genau richtig – Grund gehen.

Wie viele eurer Projekte gehen eigentlich schief?

Zuallererst muss natürlich betont werden, dass es sich hierbei um eine absolute Minderheit handelt. Wir setzen super viele erfolgreiche und tolle Projekte mit unseren Kunden um und sind froh, dass es sich bei den Misserfolgen auf ganz wenige beschränkt. Aber diese zu verheimlichen passt einfach nicht zu unseren Vorstellungen von Transparenz. Vor allem, weil man daraus auch etwas lernen kann – sowohl wir, als auch unsere Kunden. Und von Fehlschlägen zu erzählen hilft vielleicht dem ein oder anderen unter unseren Lesern diese von vornherein zu vermeiden.

Fehlendes Marketing bei neuen Online Shops

Wer einen neuen Online Shop eröffnen möchte und keine bestehende Crowd an Instagram Followern hinter sich hat, wird ohne Marketing in den meisten Fällen nicht weit kommen. Das kann natürlich vielfältig ausfallen, Social Media, Suchmaschinenoptimierung, Anzeigen, Printwerbung und und und. Aber man sollte sich eine Strategie zurechtlegen und vor allen Dingen ein Budget dafür einplanen. Und zwar monatlich. Das müssen nicht 1000€ im Monat sein, aber damit man gerade am Anfang kontinuierlich bekannter wird, braucht es nunmal Aufmerksamkeit. Und die bekommt man durch Marketing im weitesten Sinne. Daher würden wir empfehlen: Wenn das Budget knapp ist, verzichtet lieber auf eine Sonderfunktion im Shop, die man auch später hinzufügen kann. Wählt nicht gleich die teuerste Shop Software, sondern guckt erstmal, ob es vielleicht auch mit WooCommerce oder der Community Edition von Shopware klappt. Das komplette Budget für den Shop auszugeben und dann nichts mehr für Marketing übrig zu haben, ist aus unserer Sicht in jedem Fall die falsche Strategie, wenn es um eine neue Marke geht.

Keine Mitarbeit des Kunden

Eine Website oder ein Online Shop bedeuten Arbeit. Nicht nur für uns als Dienstleister, sondern auch für euch. Wie viel vom Workload bei euch liegt, könnt ihr natürlich ein wenig steuern, indem ihr beispielsweise uns das Schreiben der Texte und Einpflegen der Inhalte überlasst. Aber auch dann benötigen wir höchstwahrscheinlich Informationen von euch, die nur ihr habt, beispielsweise zur Firmenhistorie oder welche Leistungen ihr konkret anbietet. Diese Informationen müsst ihr oder eine*n Eurer Mitarbeiter*innen für uns zusammensuchen. Dazu kommen Feedbackrunden, Telefonate oder Termine, Verträge, die wir nicht für Euch abschließen können, z.B. mit Versand- oder Zahlungsdienstleistern und so viel mehr. Das sollte euch keinesfalls von Euren Projekt abhalten, sondern vielmehr darauf vorbereiten, dass ihr euch entsprechend etwas Zeit einplant oder vielleicht konkret eine*n Mitarbeiter*in für uns als Ansprechpartner festlegt. Und wir helfen euch wirklich gern an jeder Stelle, auch wenn es darum geht die richtigen Accounts bei den richtigen Dienstleistern zu erstellen oder bei der Entscheidung, welche Bilder jetzt am besten geeignet sind - genau dafür sind wir ja auch da. Und wenn ihr nicht einschätzen könnt, was ihr überhaupt alles tun müsst – fragt und beim Ersttermin gerne! Dann bekommt ihr einen Überblick und könnt euch einen entsprechenden Plan erstellen. Wenn ihr zwischendurch nicht mehr wisst, was alles zu tun ist, einfach melden. Wir machen euch gern eine kleine To-Do Liste.

Die fehlende Mitarbeit des Kunden ist bei uns übrigens auch der Top 1 Grund, warum sich ein Livegang nach hinten verschiebt. Daher vereinbaren wir inzwischen, dass bis spätestens zwei Wochen vor Livegang alle Inhalte bei uns angekommen sein müssen.

Andauernde Schwierigkeiten in der Kommunikation

Kommunikation ist in unseren Projekten das A und O für einen reibungslosen Ablauf. Dabei geht es nicht nur darum, möglichst schnell zu antworten, sondern strukturierte, produktive Kommunikationswege zu finden. Und das können in jedem Projekt andere sein, da stellen wir uns gern flexibel auf den Kunden ein. Mit manchen kommunizieren wir über Projektmanagementtools wie Asana, weil der Kunde gern sehr strukturiert den Überblick behalten möchte, welche Aufgaben gerade in Arbeit sind. Manche Kunden möchten eine besonders schnelle Kommunikation ohne große Hürden, dann verwenden wir unseren Messenger Slack oder Teams. Und der immer noch größte Teil unserer Kunden kommuniziert über E-Mails. Jede dieser Option ist völlig in Ordnung, wenn es zu euch passt und ihr euch damit wohl fühlt.

Auf Probleme kann man nämlich auch in jeder dieser Varianten stoßen. Schwierig ist es beispielsweise, wenn Ansprechpartner*innen nicht geklärt sind und welche Weisungsbefugnis diese haben. Das solltet ihr auf jeden Fall intern klären, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Wenn es mehrere Ansprechpartner*innen gibt, sollte bei E-Mail Verkehr auch immer jeder in CC gesetzt sein, für den diese Information wichtig ist. Dazu benötigt natürlich auch jeder eine eigene E-Mail Adresse, da sonst oft nicht klar ist, wer die Info tatsächlich gelesen hat. Und das Wichtigste: Probleme frühzeitig ansprechen. Das machen wir von unserer Seite und wünschen uns das auch von euch. Denn so können wir beispielsweise einen anderen Kommunikationsweg finden, der für das Projekt besser geeignet ist.

Probleme von Außen, die keiner beeinflussen kann

Der letzte Punkt ist der ärgerlichste, denn niemand kann etwas dafür und es lässt sich auch nur bedingt lösen. Darauf sind wir beispielsweise gestoßen als Shopware 6 das Cloud System umgestellt hat. Anfangs war das eine kostengünstige Lösung, um mit einem Shop zu starten, denn es gab eine Variante für lediglich 30€ pro Monat inkl. Cloud Hosting. Dieses günstige Paket wurde aber abgeschafft zugunsten des teuersten Pakets für 200€ pro Monat. Das ist einfach nicht für jeden erschwinglich, der gerade erst mit einem Shop startet und diese Budget wie oben erwähnt z.B. für Marketing benötigt. Das konnten weder wir noch die Kunden vorhersehen und ist leider super schade. Denn man hat ja bereits investiert und steht vor der Frage: lohnt sich der Shop dann überhaupt oder verkaufe ich beispielsweise meine Produkte lieber über einen Marktplatz? Glücklicherweise passiert so etwas eher selten, denn zufrieden stellende Lösungswege sind oft schwierig zu finden – aber auch hier helfen wir natürlich wo wir können.

Trotzdem ein positives Fazit?

Ja, ich finde, das ist durchaus angebracht. Denn wie man sieht, können all diese Probleme getackelt werden – außer es passt einfach menschlich nicht und das ist dann auch völlig in Ordnung. Wir haben wahnsinnig viele tolle Kunden und freuen uns mit ihnen über ihre Erfolgsgeschichten. Und wenn es etwas gibt, das zum Start des Projekts noch nicht 100% rund läuft: Keine Angst, das ist völlig normal – einfach ansprechen! Wir sind selbst keine Fans davon Schuldige zu suchen, sondern einfach an einer Lösung zu arbeiten, damit es für alle Beteiligten passt. Let's do it!